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Freeriden

Schneesurfen im Freeride-Toprevier

Schönste Tiefschneehänge, spannende Routen und exzellente Touren mit Traumpanorama sorgen für erlebnisreiche Ferien, wenn man in Damüls oder Faschina dem Freeriden frönt. Hanno Sperger ist geübter Freerider und kennt als in Faschina aufgewachsener Hotelierssohn das Gebiet wie seine Westentasche: Das Gelände ist in vielen Teilen ausgesprochen weitläufig und bietet zahlreiche Varianten. Bis auf 2000 Höhenmeter wird hier Freeride-Genuss vom Feinsten versprochen.

Schneesurfen im Freeride-Toprevier

„Hier in Damüls Faschina herrschen absolut ideale Bedingungen“, schwärmt der Medizinstudent, der mittlerweile viel Zeit in Innsbruck verbringt. „Viele Strecken sind ohne lange Fußwege vom Lift aus erreichbar. Genial ist, wenn man vom Lift aus direkt und sehr lange abfahren kann. Unser Freeride-Revier wurde zum Glück von den Massen noch nicht entdeckt. In anderen Gebieten ist der frische Pulverschnee nach einer Stunde bereits verspurt weil sehr viele Leute gleichzeitig abwärtscruisen. In Faschina und Damüls hingegen kann man nach einem Tag noch unberührte Abfahrten finden“, berichtet Sperger stolz. Das individuelle Skifahren folgt allerdings eigenen Gesetzen. Auch im Schneeparadies sind Kraft und viel Körperbeherrschung beim Tiefschneefahren von Vorteil.

Technik und Information

Was fasziniert den Freerider? „Früher ist man einfach nur Tiefschneegefahren. Da ging es lediglich darum, dass man seine Spuren zieht. Mittlerweile lebt man statt kleiner kurzer Schwünge das pure Freiheitsgefühl. Es ist wie Schweben auf dem Schnee. Dank der neuen Technologie der neuerdings breiteren Ski – sie sind fast doppelt so breit wie Pistenski – wird das Gleiten einfacher. Es ist wie „Surfen auf dem Pulver“, zeigt sich der passionierte Freerider begeistert. Und was muss alles beachtet werden bevor man sich ins Vergnügen stürzt? „Erfahrene Sportler informieren sich vorher über Wetter und Lawinensituation, prüfen Hang und Lage – wenn alle Parameter stimmen dann geht es los. Jeder Freerider muss wissen, dass Lawinen ausgelöst werden können. „Kurse zu absolvieren und niemals unvorbereitet zu sein ist ebenso unerlässlich wie sich richtig zu verhalten, Verschüttete umgehend zu bergen und weiteres Wissen.“ mahnt Hanno Sperger.

Tiefschneeabfahrt mit Panoramablick

Für Fortgeschrittene interessant ist die klassische 3 Wannen Abfahrt von Faschina nach Damüls. Sie ist mit sehr wenig Laufaufwand verbunden. Von der Bergstation der Glatthornbahn sind es zu Fuß nur 15 Minuten Aufstieg bis zum Schluchtensattel, von dort fährt man nacheinander die drei Wannen ab. Man kann 600 Höhenmeter in unbefahrenem, unverspurtem Gelände absolvieren. Traumhaft sind der Ausblick von Faschina nach Damüls mit Mittagsspitze, Portlahorn und Ragazer Blanken. Man überblickt das gesamte Damülser Skigebiet während man frei im Gelände gleitet. Oder man nimmt den Ragaz-Lift in Damüls und schwingt ins Tal. Selbst bei schlechtem Wetter empfehlenswert ist das Revier beim neuen Sunnegg-Lift. Dort ist die Hangneigung ideal, es ist relativ lawinensicher, der Wald ist in der Nähe. Grundsätzlich bieten sich neben den gesicherten Skirouten bei ausreichender Schneelage und geringer Lawinenwarnstufe unzählige Tiefschneehänge abseits der gesicherten Pisten an.

Mit Köpfchen fahren

Wo ist Hanno Sperger persönlich am liebsten unterwegs? „Ich bin gerne in Faschina und liebe das Emer Näpfle. Unter dem Glatthorn geht es ein Stück zu Fuß weiter bis man über ungesichertes Gelände abfahren kann. Es ist keine offizielle Skiroute, keine gesicherte Piste. Hier herrscht hohe Eigenverantwortung und man darf nur mit entsprechender Ausrüstung ins Gelände. Lawinensuchgerät, Schaufel und Sonde sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, die ein Freerider stets bei sich haben muss. Wer auf Nummer sicher gehen will hat sogar einen Rucksack mit Airbagsystem. Man muss den Umgang mit diesen Gegenständen natürlich beherrschen oder sollte sich einschulen lassen“, erklärt der ausgebildete Skilehrer. „Am vernünftigsten ist es, Touren nur in Begleitung eines Skilehrers oder Skiführers zu absolvieren - damit der Urlaub trotz Nervenkitzel zum sicheren Highlight wird!

Bericht: Andrea Fritz-Pinggera